Genaues Schauen und achtsames Wahrnehmen in Natur und Kunst
Die Natur des Naturparks Pöllauer Tal dient auch im Winter als Inspirations- und Materialquelle. Vom 10. bis 14. Februar, wenn scheinbar alles grau und leblos erscheint, braucht es genaues Schauen und achtsames Wahrnehmen, um Formen und Farben sowie verwertbares Material und Objekte für das künstlerische Schaffen zu entdecken. Mit naturkundlichem Hintergrundwissen versorgt sammeln Schüler:innen die Ausgangsstoffe, die sie unter Anleitung von drei Künstlerinnen zu eigenen Werken verarbeiten.
Das Projekt "Winterschlaf? Von wegen!" erlaubt eine intensive künstlerische Auseinandersetzung im Wahrnehmungsfeld Natur und Kunst. Die Umgebung der Mittelschule im Naturpark Pöllauer Tal bietet im Winter ideale Voraussetzungen für eine Wahrnehmungsschulung der Schüler:innen. Um Bäume, Sträucher, Stauden auch im Winter ansprechen zu können, ist ein genaues Betrachten der wenigen vorhandenen Merkmale nötig. Dies ist zugleich eine gute Übung für die Betrachtung von Kunstwerken.
Welche Formen und Strukturen kann ich erkennen, welche Farbnuancen kann ich unterscheiden, wie sind Oberflächen beschaffen, wie fühlen sie sich an? Und: wie kann ich vorgefundenes Material künstlerisch einsetzen?
Mit einer Einführung durch Veronika Zukrigl, Biodiversitätsexpertin im Naturpark Pöllauer Tal, lernen die Schüler:innen Pflanzen in der Natur zu bestimmen. Die begleitenden Künstlerinnen weisen auf verwendbare Pflanzen sowie weiteres Naturmaterial hin. Dieses wird gesammelt, um damit in drei Workshops kreative und künstlerische Werke zu gestalten.
Doris Reinbacher: Unter Anleitung der Künstlerin lernen die Schüler:innen Naturfarben herzustellen, mit denen sie ihre Impressionen in Drucken gestalten. Die Aufmerksamkeit liegt dabei auf der Verwertbarkeit der gesammelten Objekte zur Farbgewinnung.
Dunja Krcek: Der Workshop legt das Augenmerk auf Farbnuancen und Materialität der Objekte und ihre Kombinationsmöglichkeiten. Die Schüler:innen erstellen ihre persönlichen Winter-Farbpaletten, indem sie das gesammelte Material in farblicher Abstimmung arrangieren und die Wirkung von Farben auf unterschiedlichen Hintergründen erforschen. Weiters arrangieren sie das Material zu dreidimensionalen Objekten.
Erika Kronabitter: Hier erarbeiten die Schüler:innen Texte zur Naturbetrachtung, die die Prozesse des Workshops begleiten und dokumentieren sie in freien fotografischen Arbeiten.
Am Ende der Woche werden die entstandenen Arbeiten in der Aula der Schule in einer Ausstellung präsentiert.